Anoden

Was ist eine Opferanode?

Der Name Opferanoden leitet sich von ihrer Funktion ab. Sie opfern sich und schützen damit den Gegenstand, an dem sie angebracht sind. Häufig werden sie deswegen auch als Schutzanode bezeichnet. Opferanoden gehören also dementsprechend zu der Kategorie Zubehör und sind bei uns im Online-Shop kaufbar.

Meistens sind sie in/an Schiffen oder Warmwasserspeicher montiert und schützen hochwertigere Teile vor Korrosionsschäden. Meistens bestehen sie aus Magnesium, Zink oder Aluminium.


Wenn ein Werkstoff mit der Umgebung reagiert, wird diese chemische Reaktion als Korrosion bezeichnet.

Es gibt mehrere Korrosion-Arten. Opferanoden unterliegen dabei immer einer elektrochemischen Korrosion. Die Anode gibt bei ihrer Oxidation Elektronen frei, die in Richtung des Gegenstücks – zur Kathode – wandern. Diese Kathode nimmt die freien Elektronen auf. Die Opferanode wird dabei langsam zerstört und im Falle von Stahl oder Eisen spricht man auch von Rost.

Abhängig vom Wassertyp werden andere Anoden verwendet. Hierbei ist besonders der Elektrolytgehalt (das Aggressionspotential) des Wassers entscheidend.

Folgende Gewässertypen gibt es:

  • Süßwasser
  • Salzwasser
  • Brackwasser

Die Leitfähigkeit von Süßwasser ist gering, weil wenige Salze enthalten sind. Nur durch die Salze können eine elektrische Spannung erzeugt werden. Wir empfehlen hierfür, Magnesiumanoden zu kaufen.

Der Salzgehalt von Brackwasser ist etwas höher, als der von Süßwasser. Deswegen sollten Aluminiumanoden verbaut werden.

Salzwasser weist logischerweise durch den hohen Salzgehalt die beste Leitfähigkeit auf. Dadurch kommt es in diesem Wasser am schnellsten zur Korrosion. Damit dieser Prozess längst möglich hinausgezögert wird, sollten Zinkanoden verwendet werden.

Die Wasserhärte ist ein weiterer Faktor, der die Leitfähigkeit beeinflusst. Desto härter das Wasser ist, desto höher ist die elektrische Leitfähigkeit. Zinkanoden sind für hartes Wasser am besten geeignet. Bei weichem Wasser sollten Magnesium- oder Aluminiumanoden eingesetzt werden.


Bei hartem Wasser, Salzwasser oder Brackwasser sind sie schon fast verpflichtend, damit das Risiko von irreparable Korrosionsschäden gemindert wird. Auch bei Booten, die nur in Süßwasser fahren, sollten Anoden genutzt werden, weil Gewässer immer eine geringe Leitfähigkeit aufweisen und deshalb sollten auch hier nicht auf die Verwendung verzichtet werden.


Für eine korrekte Anbringung ist es wichtig sicherzustellen, dass eine elektrische Leitfähigkeit zwischen der Opferanode und dem zu schützenden Objekt existiert. Andernfalls funktioniert diese nicht richtig und stattdessen wird der zu schützende Gegenstand angegriffen. Deshalb sollte man keinesfalls irgendeine Dichtung aus Gummi oder sonstigem Material zwischen der Opferanode und dem zu schützenden Objekt positionieren, sondern Metall auf passendes Metall setzen. Hier ist es auch wichtig, auf die genaue Länge zu achten.

Opferanoden können auf unterschiedliche Weise befestigt werden. Sie haben entweder Bohrungen, damit man sie passend festschrauben kann oder auch Laschen, um die Anode fest zuschweißen, zum Beispiel am Boiler oder am Gewinde. Bei manchen Opferanoden, wie beispielsweise der Wellenanode, muss man den Wellendurchmesser beachten. Andernfalls ist ein reibungsloses Anbringen der Opferanode auf der Welle nicht möglich.


Eine Opferanode ist ein Verschleißteil und sollte regelmäßig kontrolliert bzw. ausgetauscht werden.

Sobald fünfzig Prozent oder mehr der Anode korrodiert sind, sollte sie durch Ersatzteile austauschen. Wir raten von längerem warten ab, da das Risiko von Schäden an den zu schützenden Teilen immer weiter steigt.

In aggressiven Gewässern wie Salz- oder Brackwasser  empfehlen wir einen mehrmaligen Wechsel pro Saison. In Süßwasser reicht meistens ein Wechsel pro Saison aus.

Die Demontage funktioniert so einfach, wie die Montage. Einfach losschrauben oder losschweißen und dann die Ersatzanode wieder montieren.


Die Größe und Form von Opferanoden kann sehr unterschiedlich ausfallen und hängen von ihrem Einsatzgebiet ab. Dementsprechend variieren auch die Preise und Angebote.

Man unterscheidet dabei zwischen Rumpfanoden, Bugstrahlanoden, Propelleranoden, Blockanoden, Wellenanoden–Ringen, Trimmklappenanoden, Wellenendanoden, Topfanoden, Scheibenanoden, Hutmuttern und Wellenanoden. Die Bezeichnungen hängen von der Art und Form ab.


Die Anwendungsbereiche von Opferanoden sind sehr vielseitig, am häufigsten werden sie in der Schifffahrt eingesetzt. Sie schützen den Schiffspropeller – auch Schiffsschraube genannt, den Schiffsrumpf oder auch die Ruderblätter. 

Bei Schiffen werden die Opferanoden über die gesamte Kiellänge verteilt angebracht. Zusätzlich sollten in der Nähe des Propellers Anoden platziert werden. Die Propellerwelle weist häufig eine gewisse Stromstärke auf und ist deshalb besonders anfällig für Korrosion.

Bei kleineren Booten sollten auch am Außenborder Anoden befestigt werden.

Wie viele Anoden ein Boot benötigt, hängt letztendlich von der Größe des Bootes ab. Je größer die Oberfläche des Unterwasserschiffes ist, umso mehr Anoden sind daran anzubringen. Generell gilt, dass man lieber eine Anode zu viel anbringen sollte als zu wenig. Bei Fragen oder Unsicherheiten ist empfehlenswert, den Hersteller zu fragen.


Die Montage bzw. Funktion ist im Allgemeinen sichergestellt, wenn die Anode sichtbar korrodiert. 

Zusätzlich kann mit Hilfe eins Strommessgeräte die Anode auf Strom überprüft werden. Wie stark der Strom dabei sein sollte, hängt immer vom Anwendungsbereich ab.


Wir empfehlen zur Reinigung einer Opferanode eine einfache Drahtbürste. Algen, Öle, Fette und Oxiden können damit sehr einfach entfernt werden. Die Borsten sollten aus Messing oder rostfreiem Edelstahl bestehen, damit weiterer Rost vermieden werden kann.