Antifouling

Beschichtung – Antifouling

Unter Fouling versteht man die unerwünschte Ansiedlung von Organismen (Muscheln, Algen, Krebspanzer etc.) an Oberflächen. Dies betrifft beispielsweise Schiffsrümpfe.

Im Wassersport tritt Fouling an allen in Wasser getauchten Oberflächen auf. Sowohl am Rumpf, an Propellern, an Seekästen aber auch an innen gelegenen Bereichen, die mit Seewasser in Kontakt kommen (z. B. Wassertanks, Kühlwassereinläufe etc).

Um dem Fouling und den dadurch entstehenden Materialschäden entgegenzuwirken, werden Antifouling-Beschichtungen verwendet. Diese geben permanent toxische Stoffe (Biozide) in das Wasser ab. Dadurch soll das Anheften von Mikroorganismen unter Wasser verhindert werden.

Welches Antifouling für Sie geeignet ist, ist sowohl von Ihrem Boot, dem jeweiligen Gewässer (fließend oder stehend) als auch vom Grad des Bewuchses abhängig.

Generell wird zwischen folgenden Arten unterschieden:

Selbstschleifendes oder selbstglättendes Antifouling

Diese Art ist löslich und wird bei der Fahrt durch´s Wasser immer dünner, somit ist ständig frisches Biozid auf der Oberfläche. Dieses Antifouling eignet sich für alle Gewässertypen, Temperaturbereiche und Geschwindigkeiten, auch über 35 Knoten.

Da das Produkt selbstschleifend / selbstglättend ist, hat es den Vorteil,

dass die Schicht am Ende nur noch sehr dünn ist.

Dies erleichtert die Vorbereitung für den neuen Unterwasseranstrich erheblich.

Jede öfter / je dicker das selbstschleifende Antifouling aufgetragen wird, desto besser. Dies erhöht die Schutzdauer und der Bewuchs streitet langsamer voran. Entsprechend hoch ist allerdings auch der Verbrauch.

Es eignet sich sowohl für Trockenliegeplätze als auch für Dauerwasserliegeplätze. Auch ohne Fahrt lässt sich der Bewuchs leicht abwaschen.

Hart Antifouling

Dieses Antifouling bildet eine harte, glatte Oberfläche.

Die enthaltenen Biozide werden nach und nach abgegeben und unterdrücken damit den Bewuchs der Mikroorganismen. Zum Ende der Saison sind in der Antifouling- Schutzschicht keine Biozide mehr vorhanden. Der Bewuchsschutz beträgt bei einer 3-lagigen Schicht ca. 3 bis mx. 12 Monate.

Ist das Trägermaterial ausgelaugt (keine Biozide mehr vorhanden) verkrustet es und ist oftmals nur schwer zu entfernen (mit Schaber oder Schleifer).

Weich Antifouling

Die Herstellung dieser Antifoulings wurde eingestellt. Es wird nur noch vereinzelt angewendet, da die Technik mittlerweile überholt ist. Seit Anfang der 2000er sind die Weichantifoulings durch die selbstglättenden Antifoulings vollständig ersetzt worden. 

Teflon oder Silikon- Antifouling

In diesen Antifoulings sind entsprechende Teflon oder Silikon-Zusätze enthalten.

Bei den neueren Teflonbeschichtungen wird auch noch Kupferoxid beigemischt, um den gewünschten Bewuchsschutz zu erreichen. Da diese Beschichtungen oftmals eine sehr geringe Schichtstärke haben, ist auch der Anteil an Kupferoxid entsprechend gering und schnell verbraucht.

Da kein anderes Antifouling eine Verbindung mit dieser Beschichtung eingeht, muss die alte Beschichtung immer wieder entfernt werden.

Bei einer entsprechenden Überschreitung der Bewuchsschutzdauer geht der Bewuchs nur noch sehr schwer oder gar nicht mehr ab. Teflon und Silikonbeschichtungen werden ausschließlich in der Sportbootschifffahrt angeboten und sollten auch nur zweckgebunden verwendet werden. Dieses Antifouling ist für Boote < 10 Knoten nicht geeignet.

Biozidfreie Antifoulings  

Mit nichts bekommen Sie leider auch nichts oder eben nicht viel. Noch ist die Technik nicht allzu weit und es wird vermutlich auch noch dauern. Eine Nano-Beschichtung ist hier eine gute Alternative.

Die wichtigsten Vor- und Nachteile von Antifoulings mit Bioziden im Vergleich zu Antifoulings ohne Biozide finden Sie hier:

VORTEILE

  • leicht aufzutragen
  • kostengünstig
  • starke Wirkung gegen Bewuchs
  • auch geeignet, wenn das Boot längere Zeit im Hafen liegt

NACHTEILE

  • belasten die Umwelt
  • je nach inhaltlichen Substanzen in anderen Ländern verboten
  • verlieren nach einem, maximal nach zwei Jahren ihre Wirkung

Abgesehen vom Umweltschutz schneiden Antifoulings in verschiedenen Tests jedoch weder besser noch schlechter ab, unabhängig davon ob sie biozidhaltig oder biozidfrei sind.

Wie lässt sich Antifouling entfernen?

Zur Entfernung haben Sie drei unterschiedliche Methoden zur Auswahl:

Altes Antifouling abschleifen:

Mittels eines Exzenterschleifers lässt sich das Antifouling recht einfach ablösen. Sie können natürlich auch Schleifpapier nutzen, dies ist aber mit einem höheren Kraftaufwand verbunden. Diese Methode eignet sich besonders gut bei Hartantifouling.

Den alten Anstrich abkratzen:

Sitzt das Antifouling bereits locker, können Sie dieses mittels eines speziellen Kratzers entfernen. Hierbei sollten Sie sorgsam vorgehen, um das Gelcoat nicht zu beschädigen.

 Das Antifouling abbeizen: 

Nutzen Sie hierfür einen entsprechenden Antifouling Entferner.

Sie überstreichen das Antifouling mit dem Entferner und lassen diesen einwirken.

Im Anschluss lässt sich alles mit einem Spachtel entfernen / abkratzen.

Tragen Sie bei der Verwendung von Antifouling stets entsprechende Schutzausrüstung. Sie sollten Schutzhandschuhe, eine Schutzbrille, einen Overall und auch eine Atemschutzmaske nutzen – denken Sie an Ihre Gesundheit.

 In welchen Farben gibt es Antifouling?

 Standardmäßig wird weißes oder graues Antifouling verwendet. Es wird aber auch in anderen Farben angeboten.

Gibt es Antifouling nur zum Streichen?

Es gibt auch Antifouling Sprays. Diese eignen sich vor allem für kleinere Flächen.

 

Kann Antifouling bei jedem Wetter verwendet werden?

Sie sollten direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Verwenden Sie Antifouling bei trockenem Wetter und bei einer Temperatur von mehr als 10 Grad °.